Infos zur Geologie
Kohlberg ist geprägt durch seine weithin sichtbare Lage am Hang des Jusi. Mit 673 m ü. NN ist der Kohlberger Hausberg sehr markant und weithin sichtbar. Der Jusi – oder auch Jusenberg ist der größte Vulkanschlot der Schwäbischen Alb. Er bildet den Abschluss eines schmalen, knapp 4 km langen Bergrückens, der mit der Hochfläche der Schwäbischen Alb verbunden ist.
Vom Basaltmassiv des Jusi hat man an klaren Tagen einen Ausblick auf den Nordschwarzwald mit der Hornisgrinde, den Schönbuch und die Fildern, ins Neckartal, auf den Schwäbischen Wald und die Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen (Kaiserberge).
Im Miozän reichten die Schichten der Schwäbischen Alb noch etwa bis Stuttgart. Über einen Zeitraum von 5 bis 6 Millionen Jahren wurden diese Schichten aber an mehr als 350 Stellen durch Explosionen vulkanischer Gase unterbrochen. Aufgeschmolzenes Gestein des Erdmantels, das Magma, stieg allmählich aus über 100 km tiefe auf und kam wenige Kilometer unter der Erdoberfläche zur Ruhe. Von hier aus suchten Gase ihren Weg an die Erdoberfläche. Die zunehmende Druckentlastung verstärkte deren Sprengkraft. Das Verdampfen des Grundwassers hat diesen Effekt noch weiter gesteigert. So entstanden Schlote mit Durchmesser von wenigen zehn Metern, einigen hundert und über tausend Meter beim Jusi. Im Tuffgestein findet man auch Bruchstücke älterer Gesteine aus dem schwarzen und braunen Jura, dem Keuper, Muschelkalk, Buntsandstein und sogar Granit und Gneis. Im Schlot ist auch Magma –Melilithit – eingedrungen, der früher an der Westseite des Jusi abgebaut wurde.
Durch die vulkanische Tätigkeit in der schwäbischen Alb sind keine Vulkankegel, wie der Vesuv oder der Ätna entstanden. Da beim explosiven Ausbruch Gesteinsmaterial in die Atmosphäre und Umgebung geschleudert wurde, konnte der Schlot oben nicht mehr vollständig gefüllt werden. Es entstanden Vertiefungen, die sich mit Wasser gefüllt haben – die Maare. Im Gipfelbereich des Jusi sind noch die zusammengeschwemmten geschichteten Tuffe (Tuffite) zu sehen.
Der Vulkantuff ist es auch, der die ganz besondere Qualität des Kohlberger Trinkwassers heute noch ausmacht.
Der Gustav-Ströhmfeld-Weg als geologischer Lehrpfad vermittelt anschaulich und erfahrbar diesen Teil der Erdgeschichte. Er gilt zu Recht als einer der schönsten Wanderwege der Schwäbischen Alb.